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Test: Bluetooth-Freisprechanlagen fürs Auto


Freisprechanlagen fürs Auto gibt es ja bereits wie Sand am Meer. Die meisten sind gehöriger Schrott. Sie versprechen mehr als sie wirklich können und schnell merkt man: im Grunde ist es nur ein Mikrofon und ein Lautsprecher. Da der Gesetzgeber jedoch mit Bußgeld und Punkten in Flensburg droht, wird man mit Handy am Ohr erwischt, ist es vielleicht doch ratsam sich mal einige Anlagen anzuschauen.


Es wurden 3 Variationen mit dem Nokia N73 (neueste Software) verglichen. Eine fest eingebaute Freisprechanlage (nachgerüstet) von Fiat und auch mittels einer Fiat-Werkstatt eingebaut. Eine Freisprechanlage von funkwerk (für den Zigarettenanzünder) sowie die mitgelieferte Lautsprecher-Funktion von Nokia selbst.

Beim funkwerk-Model sind Mikrofon und Lautsprecher sehr nah beieinander, wobei das Mikrofon über einen Klinkenstecker auch noch verlagert werden könnte. Die Halterung wurde geschickt gelöst, da man das ganze Modul einfach in einen der Cupholder befestigt. Für die Stromzufuhr sorgt ein handelsüblicher Zigarettenanzünder.

Als ich mir mein Auto vor 1 1/2 Jahren gekauft hatte wollte ich eigentlich gleich eine fest eingebaute Freisprechanlage (FSA) haben. Da dies ab Werk aber zu Lieferverzögerungen von 6-8 Wochen geführt hätte, hab ich darauf doch verzichtet. Also habe ich nun diesen schicken blauen Punkt in der Nähe des Schaltknüppels, der mit einem Knopf und einer viel zu hellen LED (erleuchtet den kompletten Fahrgastraum) sämtliche Funktionen abdeckt, die man zum Telefonieren braucht. Das zugehörige Mikrofon ist über der Innenbeleuchtung (vorne) angebracht.

Die Lautsprecher-Funktion von Nokia dürfte selbsterklärend sein. Sobald ein Anruf ankommt, klickt man auf „Lautsprecher“ und man redet mit seinem Gegenüber in den freien Raum hinein.

Die ersten beiden Geräte funktionieren mittels Bluetooth, weshalb das Thema Sicherheit ein Thema spielen sollte. Da ich jedoch in diesem Thema nicht sonderlich bewandert bin, kann ich hierzu nicht viel sagen. Jedoch halte ich Sicherheitscodes von 0000 (funkwerk) oder 1234 (Fiat) nicht für sonderlich genial.

Bei der Sprachqualität (also dem was der Angerufene versteht) bin ich von sämtlichen getesteten Geräten etwas enttäuscht. Das mag mit Sicherheit am hohen Anspruch liegen, da ich eine Qualität wie bei dem normalen Telefonieren erwarte, was bei Fahrzeuggeräuschen schwer zu erreichen sein mag – ich hatte jedoch bei allen Angerufenen häufig Rückfragen – wobei mein Auto wirklich gut gedämmt ist. Das funkwerk-Model wurde so beschrieben, als ob man mit jemandem unter Wasser telefonieren würde.

Beim Thema Hören und dem nachfolgenden Thema kann die fest eingebaute FSA ihren Trumpf ausspielen. Der Anrufer wird über die beiden vorderen Lautsprecher ausgegeben was natürlich zu einem genialen Klang führt. Das Model von funkwerk schafft für seine Größe jedoch auch eine erstaunlich gute Klangqualität. Leicht blechern, aber im ersten Moment ist man doch positiv überrascht. Allein der Nokia-Lautsprecher kann nicht so recht überzeugen.

Beim Punkt „Radio automatisch leise/stumm schalten“ steht die FIAT-FSA auf weiter Flur. Da diese wirklich mit dem Bus des Autos verbunden ist, kann nur sie diese Funktion anbieten. Die beiden anderen Modelle müssen sich hierbei geschlagen geben.

Nokia-Handys warten ja bekanntlich mit unzähligen Handy-Profilen auf. Neben Auto und Headset gibt es auch noch Bluetooth-Freisprech und Indukationsschleife (für Hörgeräte-Träger). Das funkwerk Ego Cup weist ordnungsgemäß das Profil KFZ-Zubehör aus. Warum das FIAT-Model jedoch nur Bluetooth-Freisprechanlage ausweist bleibt mir ein Rätsel. Hierdurch bleibt zum Beispiel die Funktion „automatische Beleuchtung aus“ aus – eine differenzierte Zuweisung in Kombination mit anderen Geräten bleibt hierdurch ebenfalls aus.

Obwohl der funkwerk Ego Cup nicht an allen Punkten überzeugen konnte ist es für mich jedoch der klare Vernunftsieger, besonders wenn man nicht all zu oft im Auto telefoniert oder ein älteres Fahrzeug fährt in dem sich der Umbau nicht lohnt oder der Arbeitgeber (oder Leasingpartner) dies einem verbietet. Sozusagen der Preis-Leistungs-Vernunft-Sieger. Persönlich würde ich eine fest eingebaute Freisprechanlage jedoch bevorzugen, da sie viele Annehmlichkeiten (abseits des happigen Preises) mit sich bringt. Die Lautstärke der Musik fährt runter, der Gesprächspartner ist gut verständlich – und wer blue-and-me von Microsoft hat, bekommt sogar die SMS vorgelesen (wenn auch noch sehr experimentelle). Die Lautsprecher-Funktion von Nokia ist ganz nett, jedoch sollte man sich von der Polizei nicht erwischen lassen, dass man das Handy berührt hat – denn dies ist bereits verboten. Man muss das Handy also nicht am Ohr halten, sondern darf es während der Fahrt überhaupt nicht berühren.

Die Sinnhaftigkeit dahinter ist ein anderes Thema…

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Nachtrag: Da ich bereits zu den technischen Details gefragt wurde und was das Gerät im einzelnen kann, verlinke ich kurzerhand zu den einzelnen Angeboten. Funkwerk Ego Cup, Fiat Freisprechanlage (Grande Punto), Nokia N73

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