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Tutorial: Einwegpfandlogo


Pfandlogo

Am Dienstag ist um 12 Uhr die Frist abgelaufen bei einem Wettbewerb, ausgetragen von der Roland Berger Unternehmensberatung, zum neuen Einweg-Pfandlogo der Deutsche Pfandsystem GmbH (DPG), teilzunehmen. Tagelang hab ich erst mal nichts Anderes gemacht außer Pfeile zu zeichnen.

Dann hab ich mir überlegt wie man dem „gemeinen“ Menschen einen Einweg im Gegensatz zum Mehrweg des Grünen Punktes beibringt. Und das Alles eben nur mit einem einzigen Logo, das man auch noch bei 1 x 1 cm sehr gut und schnell erkennen können muss.
Da das aber nicht sehr viel brachte hat mir ein Kollege in der Arbeit sehr weitergeholfen. Ich sollte mich erstmal dransetzen und überlegen was das Logo wirklich sagen soll. Aber hier gibt es tausend Möglichkeiten:

  1. Ein Weg
  2. Ein Weg zurück
  3. Ein Weg zurück mit Belohnung
  4. Ein Weg zurück in den Laden
  5. Ein Weg zurück in den Laden mit Belohnung

Ihr seht schon, das kann man eigentlich ewig weitertreiben. Aber bei diesen 5 Punkten hab ichs erstmal belassen, da sonst der eine Quadratzentimeter doch sehr überladen werden würde.

Und dann gings nochmal ans Zeichnen. Diesmal aber zu jedem einzelnen Punkt und sehr konzentriert. Ich hab zu jedem dieser Punkte gut ein DIN A4-Blatt vollbekommen! Zum Schluss gingen mir dann aber wirklich die Ideen zu neuen Pfeilen aus, weswegen ich mich dann langsam an die Umsetzung gemacht habe. Ich behaupte mal zu sagen, dass schon alle Pfeile im Kreis erfunden wurden (nicht von mir).
Hierbei ging es dann darum ob die Aussage besser rüber kommt, wenn ich eine Linie dicker mache, sie negativ oder positiv setze oder vielleicht im 45°-Winkel ansetze. Die Grundelemente waren ja schon angelegt deswegen gings dann auch leichter von der Hand.
Hierbei hab ich dann aber nochmal locker 50 Varianten gebastelt und immer gnadenlos weggestrichen, was mir nicht gefallen hat oder was ich bei anderen Varianten besser umgesetzt fand.

So bin ich bis zum Schluss also auf 7 schöne Umsetzungen gekommen.
Klar kann man hierbei auch noch weitermachen und weiter verfeinern, aber der Abgabeschluss saß im Nacken. Und so bin ich damit schon wirklich sehr zufrieden mit dem was ich abgegeben habe. Lustiges Projekt. Werd ich öfter mal machen (bei Wettbewerben teilnehmen).

Jetzt aber mal zu den einzelnen Logos und was sie sagen sollen:

Pfandlogo Variante 1

Anfangs bin ich eigentlich davon abgerückt, Flaschen zu zeichnen, da sich das Pfandsystem auch auf Dosen und Glasflaschen ausweitet. Aber letztlich ist das bei den Menschen so festgebrannt, dass man Flaschen zurückbringen muss, dass man diese Idee wieder aufgreifen MUSS.
Das Einwegpfandprinzip greift die Idee auf, das man Gebinde, die man gekauft hat auch wieder an den Ort des Erwerbs zurückbringen muss.
Der Pfeil bricht aus dem Rahmen aus um ein frisches, neues Logo zu garantieren, da mir derzeit keins bekannt ist, das dies so umsetzt.

Pfandlogo Variante 2

Das 2. Logo ist das 1. Logo vereinfacht, macht aber auch die Wiedererkennung noch besser, da sich das schwarze Haus mit dem schwarzen Pfeil sehr schnell einprägen lässt. Die Fernwirkung ist bei diesem Logo von allen 7 Varianten am Besten.

Pfandlogo Variante 3

Hier wird das Haus komplett verfremdet.
Was macht ein Haus aus? Eine Tür? 4 Wände? Eigentlich nur das Dach. Nehmt einfach mal das Logo vom Parkhaus. Ein P mit einem Dach drauf. Und schon weiß jeder, dass es sich um ein Haus handelt, weil das P etwas oben drauf hat.
Dann muss man sich überlegen wie sag ich „Ein Weg zurück“. Ein Weg zurück ist kein Kreislauf, das ist wieder etwas Anderes und das handelt ja schon der Grüne Punkt ab, da der Wertstoff wieder verwendet wird, was beim Einweg nicht unbedingt der Fall sein wird. Oftmals werden die vielen PET-Flaschen aus dem Aldi nach China geschippert und dort zu Fleece-Pullovern verarbeitet. Lustig eigentlich 🙂 Ist zwar auch eine Wiederverwertung, aber nicht im eigentlichen Sinn.
Und so bleibt eigentlich nur noch die Variante übrig, dass man einen Pfeil malt, der den Weg zurück zu seinem Ursprung nimmt, aber nicht auf den Ursprung selbst zeigt, sonst wärs ja wieder ein Kreis, eine Ellipse oder Ähnliches. Ihr wisst was ich meine.
Wie sag ich den Leuten, dass sie eine Belohnung bekommen, wenn sie ihre Flaschen wieder zurückbringen? Pfand wird nämlich in den Köpfen als Belohnung gesehen. Man zahlt zwar anfangs dafür an der Kasse. Aber das ist nur ein kleiner Bruchteil einer großen Summe. Und wenn man nun die vielen kleinen gesammelten Flaschen zurück gibt bekommt man meist 1-2 Euro oder auch mal mehr. Schon eine nette Summe. Dafür das man einfach nur seinen Müll zurückgebracht hat um die Umwelt zu schonen.
(Ich weiß. Diese Punkte hinken in der Erklärung etwas. Aber was bei euch im Hirn abgeht ist eine andere Sache zu dem, was man mit logischen Menschenverstand sagen würde.)
Belohnung können in der Piktogramm-Sprache folgende Dinge sein: Sterne, Pfeile nach oben, ein Lächeln, ein Daumen nach oben, eine Münze, helle Farben, Gold.
Ich hab mich für den Stern und die Münze entscheiden, da der Stern die beste Fernwirkung hat und die Münze am nächsten zum materiellen Pfand ist.

Pfandlogo Variante 4

Das 4. Logo ist eine schnelle und kurze Abwandlung des 3.
Je nach dem wem der Stern oder die Münze besser gefällt.

Pfandlogo Variante 5

Das Logo find ich auch sehr sehr cool geworden!
Hat etwas kleines sozialistisches 🙂 Generell ist es haarscharf am Kreislauf. Aber wenn man näher hinschaut sieht man auch, dass der Pfeil einen Ursprung hat und sich somit nicht schließt, sondern links vor dem Pfeil beginnt und rechts neben dem Pfeil endet. Die Pfeile sind sehr einfach gehalten was den Effekt des Bandes, nämlich dem Deutschen Pfandsystem als Bund, gleich kommt. Der Stern ist wieder das Symbol der Belohnung. Auf einen runden Kreis hab ich absichtlich verzichtet um eben keinen Kreislauf darzustellen. Das Logo ist sehr plakativ geworden und hat im Großen wie im Kleinen einen schönen dekorativen Charakter.

Pfandlogo Variante 6

Das Haus wurde diesmal sehr offensiv eingesetzt und mit dem Stern als Belohnung verknüpft. Der Pfeil deutet an, das man eine Belohnung bekommt, wenn man es nach der Benutzung (zuhause) wieder an den Ort des Erwerbs zurückbringt.

Pfandlogo Variante 7

Ist eine geschicktere Umsetzung zu Logo 6 wird jedoch etwas aufwändiger und kann mehr verwirren. Diesmal dreht sich alles um die Flasche statt um die Belohnung. Die Flasche muss zurückgebracht werden. Diesmal soll die Flasche aber nur irgendwohin gebracht werden. Das Haus steht im Hintergrund und kann somit das Geschäft aber auch das Wohnhaus sein. Der Pfeil um die Flasche herum dymanisiert das Ganze und macht es lockerer.
Streng genommen kann man sagen, man muss um die Flasche zuhause außenrum laufen… der Vater war hierbei nicht gemeint 😉

Wer sich mehr dafür interessiert kann sich auch das PDF-Dokument dazu ansehen.