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Akt I, Szene 2


Die Kabel Deutschland Marter

Akt I, Szene 1 – Die Bestellung

10 db Schräglage

Texterchens Büro, das Handy surrt. Eine sms erscheint:

„Werter Kunde, bezügl. Ihres Internet/Telefonanschlusses der Heiligen Mutter Kabel Deutschland bitten wir zur Terminvereinbarung um Rückruf unter 070030077777.“

Texterchen ist erfreut. Es geht trotz des Telefonats mit Maria Bart-Husch voran. Es greift zum Hörer und wählt die Nummer. Das „Jürgen-Marco-Syndicat“ meldet sich – ein outgesourcter Dienstleister der Heiligen Mutter Kabel Deutschland, der „Service Techniker“ in die Welt sendet um Kunden das Internet zu bringen.
Es wird ein Termin vereinbart. 8:00 Uhr morgens, an einem Mittwoch in zwei Wochen.
Bis dahin werden schon 4 Wochen seit der Bestellung vergangen sein. Keine Telefon, kein Internet. Texterchens Handy wird stark beansprucht werden, sehr zur Freude simyos.

Zeitsprung – 2 Wochen später

Texterchens Wohnung. Mittwoch 8:00 Uhr. Texterchen sitzt am Tisch und wartet ungeduldig. Die Uhr tickt.
8:07 Uhr – nüscht (wie Frau Bartusch sagen würde)
8:12 Uhr nüüüüüscht!
8:19 Uhr nüüüüüscht und nochma nüscht!
8:31 Uhr nüscht, nüscht, nüscht!

8 Uhr schlag mich tot – es klingelt. Das „Jürgen-Marco-Syndicat“ mit Heiliger Mutter Kabel Deutschland Aufnäher steht vor Texterchens Tür. Es hat einen großen Koffer in der Hand. Es wird hereingebeten und ins Arbeitszimmer geführt, wo alles schon vorbereitet ist. Im folgenden soll dieser Vertreter des Syndicats einfach nur Jürgen heißen.

Jürgen, erblickt den Mac:
„Aha, jetzt haben wir schon ein Problem!“

Texterchen:“Jürgen, was soll das heißen?“

Jürgen:“Darum bin ich ja so spät. Wir haben im Syndikat verzweifelt jemanden gesucht, der sich mit Mac auskennt. Jetzt wurde ich geschickt, obwohl ich mich nicht auskenne! Ich kann Ihnen gleich sagen, da kann ich nichts machen. Ich bin nur für PC ausgebildet. Einen Mac darf ich nicht mal anschauen!! (Er mein natürlich anfassen, aber es geht auf das gleiche hinaus).

Texterchen: „Jürgen, das ist wohl ein schlechter Scherz. Laut Heiliger Mutter Kabel Deutschland habe ich doch „Komplett-Service“. Was machen wir jetzt?“

Jürgen: „Jetzt prüfe ich erstmal, ob Sie hier überhaupt Internet via Kabel nutzen können!“

Texterchen: „Aber Jürgen, das hab ich im Internet selber schon gecheckt und ausserdem hat mir das die Heilige Mutter Kabel Deutschland auch bei der Bestellung versichert!“

Jürgen ist unbeirrt. Er wirft sich sofort auf den Boden vor die nächsten Kabeldose, öffnet seinen Koffer. Es ertönen seltsame Stimmen. Er bedient verschiedene Knöpfe und Schalter, eine Teufelsapparatur! Wie von Sinnen hetzt er durch Texterchens Wohnung, wirft sich nieder, misst, notiert, springt auf, wirft sich im nächsten Zimmer wieder, misst, murmelt, notiert, springt auf und wirft sich erneut nieder. Nach einer Stunde erklingt es sodann aus Jürgens Mund wie ein Weltuntergang:
Wir haben 10 db Schräglage!

10! db! Schräglage!

Und bald:
Akt I, Szene 3 – Der Keller

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